Sicher surfen, Ländersperren umgehen: Ins Internet ohne Datenspuren
|Von:Joerg Geiger
Diese Produkte bewertete das CHIP-Testcenter. So testet CHIP
Virtual Private Networks (VPNs) versprechen zahlreiche Funktionen, darunter sichere Verschlüsselungen, anonymes Surfen und die Umgehung von Ländersperren für weltweite Streaming-Angebote. Im VPN-Test zeigt sich jedoch, dass nicht alle VPNs diese Versprechen halten. Top-VPNs können bis zu 100 Euro pro Jahr kosten, und kostenlose Testversionen sind oft begrenzt. Daher lohnt sich ein Vergleich vorab. CHIP hat zehn VPN-Dienste auf Sicherheit, Datenschutz, Bedienung, Ausstattung und Geschwindigkeit getestet. Zudem erklären sie, wie Sie auch komplett kostenlos an ein VPN gelangen können.
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Inhaltsverzeichnis
- Empfehlungen (Tabelle)
- Vergleichstabelle: 5 von 10 VPN-Programmen
- Testsieger: Proton VPN Plus
- Preistipp: Surfshark VPN
- Klassiker: NordVPN Standard
- Speed und Sicherheit: Mullvad VPN
- Streaming-Empfehlung: CyberGhost VPN
- Testverfahren
- Was leistet ein VPN?
- Kostenloses VPN
VPN-Test: Die besten VPN-Dienste
Für den Einsatz eines VPN-Dienstes gibt es verschiedene Gründe. Unser Top-Tipp lautet: Sollten Sie häufig an nicht verschlüsselten Hotspots surfen, weil Sie das Reisefieber wieder gepackt hat, oder Sie viel Zeit in Cafés verbringen, dann gönnen Sie sich diesen Zusatzschutz. Ein VPN-Dienst verschlüsselt auf unterschiedlichen Geräten wie Smartphones, Notebooks oder PCs den kompletten Internet-Traffic, sodass Mitlesende im WLAN keine Chance haben.
Seriöse VPNs ohne Einschränkungen kosten aber zwischen 30 und 100 Euro im Jahr. CHIP hat im VPN-Test zehn VPN-Dienste geprüft, die eine No-Log-Richtlinie mitbringen und einen Audit durch eine unabhängige Überprüfung hinter sich haben. Top ist 2023 Proton VPN Plus. Wer es gut und günstig mag, ist beiSurfshark VPN richtig. Rund 48 Euro pro Jahr kostet die Vollversion zum Testzeitpunkt. Für den Neueinstieg bieten einige Anbieter, inklusive des Testsiegers, eine abgespeckte Testversion zum Reinschnuppern an.
Hinweis: Die Preise für die VPN-Dienste variieren meist mit der Länge der Laufzeit. Wollen Sie den VPN-Dienst nur für einen Monat nutzen, zahlen Sie einen höheren Einzelpreis. Schließen Sie ein Jahres-Abo ab, bekommen Sie oft einen hohen Rabatt – bezahlen jedoch gleich den Gesamtbetrag. Meist gibt es auch noch längere Laufzeiten. Wenn Sie also mit einem Anbieter komplett zufrieden sind, ist das eine Sparoption.
Die Wertung aller geprüften VPNs finden Sie am Ende des Beitrags oder in unserer VPN-Bestenliste. In der folgenden Tabelle sehen Sie eine Auswahl besonders empfehlenswerter Produkte.
Die besten VPN-Dienste im Test
Testsieger | Preistipp | Klassiker | Speed und Sicherheit | Streaming-Empfehlung | |
Proton VPN | Surfshark VPN* | NordVPN* | Mullvad VPN | CyberGhost VPN | |
Gesamtwertung | |||||
Gesamtwertung | Sehr gut (1,2) | Sehr gut (1,4) | Sehr gut (1,4) | Sehr gut (1,5) | Gut (2,1) |
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Sicherheit & Datenschutz | |||||
Sicherheit & Datenschutz | Sehr gut (1,0) | Sehr gut (1,4) | Sehr gut (1,1) | Sehr gut (1,1) | Sehr gut (1,1) |
Geschwindigkeit | |||||
Geschwindigkeit | Gut (1,7) | Sehr gut (1,4) | Gut (1,8) | Sehr gut (1,0) | Mangelhaft (5,1) |
Bedienung & Ausstattung | |||||
Bedienung & Ausstattung | Sehr gut (1,0) | Sehr gut (1,4) | Gut (2,1) | Befriedigend (3,3) | Sehr gut (1,4) |
Zum CHIP-Download | Zum CHIP-Download | Zum CHIP-Download | Zum CHIP-Download | Zum CHIP-Download | |
Beliebter Shop | |||||
Beliebter Shop | ab 71 € ZUM SHOP(protonvpn.com) | ab 47 € (surfshark.com) | ab 52 € (nordvpn.com) | ab 29 € (Amazon Marktplatz | Verkäufer: Mullvad VPN) | ab 83 € (cyberghostvpn.com) |
CHIP (Juli 2023) | * BurdaPrincipal Investments, eine Abteilung vom CHIP-Mutterkonzern Hubert Burda Media, hat sich 2022 an einer Finanzierungsrunde von Nord Security beteiligt. Nord VPN, Atlas VPN und Surfshark gehören ganz oder in Teilen zu Nord Security.
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Testsieger
Proton VPN Plus
- Gesamtwertung: Sehr gut (1,2)
- Sicherheit: Sehr gut (1,0)
- Geschwindigkeit: Gut (1,7)
- Bedienung & Ausstattung: Sehr gut (1,0)
Anzeige
Günstiger Shop
–
KEIN ANGEBOT
–
Vorteile
Strikte No-Log-Richtlinie
Keine Tracker in Android-App
Gut für Streaming
Nachteile
Notausschalter nicht aktiviert
Keine verständliche Datenschutzerklärung
Hoher Preis
Wenige Tests sind so eng, wie in diesem Jahr der VPN-Vergleich. Proton geht aber als verdienter Sieger hervor. Insgesamt ist die Leistung „sehr gut“, bei „Sicherheit und Datenschutz“ sowie „Bedienung und Ausstattung“ setzt der Testsieger auch den Top-Wert. Schnell ist der Dienst aus der Schweiz auch noch, also insgesamt eine richtig runde Sache.
Es fehlt nicht viel zum perfekten VPN. Den Killswitch könnte Proton vorab aktivieren, so müssen Nutzende das selbst nachholen. Auch die Datenschutzerklärung sollte in deutscher Sprache vorliegen. Ansonsten gibt es moderne VPN-Protokolle, Streaming klappt gut, sowohl ins Ausland als auch aus dem Urlaub zurück nach Deutschland, und mit rund 3.000 Servern ist die Standortauswahl üppig. Doch das beste VPN 2023 hat seinen Preis.
Preistipp
Surfshark VPN
- Gesamtwertung: Sehr gut (1,4)
- Sicherheit: Sehr gut (1,4)
- Geschwindigkeit: Sehr gut (1,4)
- Bedienung & Ausstattung: Sehr gut (1,4)
Anzeige
Beliebter Shop
48 €
(surfshark.com)
Günstiger Shop
–
KEIN ANGEBOT
–
Vorteile
Sehr ausgeglichene Leistung
Hohe Sicherheit, starke Ausstattung
Gute Wahl für Streaming
Guter Preis
Nachteile
Notausschalter nicht aktiviert
Keine kostenlose Testversion
Der Preistipp schafft das Kunststück, in jeder Teilwertung die Note „sehr gut“ zu erhalten. Das gelingt sonst keinem anderen VPN-Dienst, auch dem Testsieger nicht. SurfShark ist also ein sehr guter Griff zu einem attraktiven Preis. Echte Schwächen konnten wir im Test nicht ausmachen, Sicherheit, Ausstattung und Speed passen.
Auch das Streaming klappt sowohl ins Ausland wie auch aus dem Ausland beim Zugriff auf deutsche Mediatheken, der Anbieter stellt dafür rund 3.200 Server. Was wir uns noch wünschen: Tor-Server und einen dauerhaft aktivierten Killswitch. Wenn es dann auch noch eine kostenlose Trial gäbe, könnten sich Interessenten einfacher ein Bild des Dienstes machen.
Klassiker
NordVPN Standard
- Gesamtwertung: Sehr gut (1,4)
- Sicherheit: Sehr gut (1,1)
- Geschwindigkeit: Gut (1,8)
- Bedienung & Ausstattung: Gut (2,1)
Anzeige
Beliebter Shop
53 €
(nordvpn.com)
Vorteile
Hohe Sicherheit, umfassender Datenschutz
Großes Server-Netzwerk
Viele Extras
Nachteile
Kein WireGuard-Support
Keine kostenlose Testversion
NordVPN hat schon mehrere VPN-Tests bei uns gewonnen, in diesem Jahr bleibt „nur“ Platz 3. Trotzdem ist der Dienst eine sehr gute Wahl, und wer NordVPN schon hat, muss das Abo keinesfalls beenden. Sicherheit und Datenschutz sind stark, kleine Abstriche muss man bei Bedienung und Ausstattung hinnehmen und auch beim Speed liegt NordVPN in diesem Jahr nicht ganz so weit vorn wie gewohnt.
Den Notausschalter müssen Nutzende selbst aktivieren, ansonsten liefert NordVPN ein umfangreiches VPN-Angebot ohne Logs. Was fehlt: NordVPN bietet kein WireGuard, sondern stattdessen ein eigenes Protokoll. Praktisch wäre noch auf jeden Fall eine kostenlose Testversion, um den Dienst unverbindlich zu prüfen.
Speed und Sicherheit
Mullvad VPN
- Gesamtwertung: Sehr gut (1,5)
- Sicherheit: Sehr gut (1,1)
- Geschwindigkeit: Sehr gut (1,0)
- Bedienung & Ausstattung: Befriedigend (3,3)
Anzeige
Beliebter Shop
29 €
(Amazon Marktplatz | Verkäufer: Mullvad VPN)
Günstiger Shop
29 €
(Amazon Marktplatz | Verkäufer: Mullvad VPN)
Zum Preisvergleich BestCheck
Vorteile
Sehr schnelle Arbeitsweise
Hohe Sicherheit und gelebter Datenschutz
Kein Tracker in der Android-App
Nachteile
Keine gute Wahl für Streaming
Keine Tor-Server
Ganz wichtig bei Mullvad: Das VPN ist keine gute Wahl für Auslands-Streaming, denn die geringe Server-Anzahl ist in diesem Fall ein Nachteil. Ansonsten kann man mit dem schwedischen Dienst nichts falsch machen. Sicherheit und Datenschutz lebt Mullvad, und was uns überrascht hat: Wir messen bei diesem Dienst die besten Geschwindigkeitswerte. Das ist deshalb erstaunlich, weil der Anbieter die wenigsten VPN-Server im Testfeld stellt.
Vorbildlich zeigt sich auch die Android-App: Tracker finden wir im Test nicht, so soll es sein. Insgesamt eine Empfehlung für alle, die vor allem aus Sicherheits- und Datenschutzgründen ein VPN brauchen. Mit Extras überladen ist Mullvad auch nicht. Wer gern an jeder Schraube dreht, ist hier falsch. Dafür ist die Bedienung sehr einfach.
Streaming-Empfehlung
CyberGhost VPN
- Gesamtwertung: Gut (2,1)
- Sicherheit: Sehr gut (1,1)
- Geschwindigkeit: Mangelhaft (5,1)
- Bedienung & Ausstattung: Sehr gut (1,4)
Anzeige
Beliebter Shop
84 €
(cyberghostvpn.com)
Günstiger Shop
–
KEIN ANGEBOT
–
Vorteile
Viele Streaming-Server
Einfache Bedienung
No-Log-Richtlinie
Nachteile
Im Vergleich langsam
Kein Multi-Hop, keine Tor-Server
CyberGhost leistet sich im VPN-Test einen Schnitzer: Bei der Surf-Geschwindigkeit kann der Dienst nicht mit der Konkurrenz mithalten. Doch Speed ist natürlich nicht alles und selbst für 4K-Streams reichen die gemessenen Werte aus. Was uns sehr gut gefällt, sind Sicherheit und Datenschutz sowie Ausstattung und Bedienung.
Kein anderer Dienst macht das Umgehen von Geoblockaden für Streaming so einfach. Trotz der größten Anzahl an VPN-Servern im Test, ist der gezielte Zugriff auf einzelne Stream-Anbieter sehr einfach. Was uns sonst noch fehlt, sind vor allem Extras: Tor-Server, Multi-Hop, eine verständliche Datenschutzerklärung, Split-Tunneling unter Windows und ein konfigurierbarer Notfallausschalter. Wer das verschmerzen kann und es nur auf Streaming abgesehen hat, ist bei CyberGhost richtig.
So testet CHIP VPN-Dienste
Unser VPN-Test ist in drei Bereiche gegliedert, die zusammen die Gesamtnote ergeben: Sicherheit und Datenschutz, Bedienung und Ausstattung, Geschwindigkeit.
Mit 50 Prozent Gewichtung sind Sicherheit und Datenschutz für CHIP am wichtigsten bei VPNs. Wir prüfen dabei, welche VPN-Protokolle die Anbieter am Start haben. Grundsätzlich ist eine große Auswahl eine gute Sache, aber wir achten auch auf Details. Wir führen außerdem einen Leaktest durch, mit dem wir prüfen, ob IP-Adressen, DNS-Einstellungen und WebRTC-Traffic von den VPNs geschützt werden. Killswitch, Tor-Integration, Multi-Hop und andere Extras bringen zusätzliche Punkte. Beim Datenschutz schauen wir uns an, ob trotz No-Log-Richtlinie nicht doch irgendwelche Daten von den Anbietern aufgezeichnet werden. Zudem prüfen wir die Datenschutzerklärung, die Verwendung eigener VPN-Server sowie anonyme Bezahlmöglichkeiten.
Ausstattung und Bedienung fließen zu 25 Prozent in die Endnote mit ein. Gut ist eine kostenlose Testversion sowie eine großzügige Geld-zurück-Garantie. Besonders wichtig sind uns die Unterstützung von OpenVPN und WireGuard. Beide Protokolle sollten sich auch in eigenen Clients verwenden lassen. Ebenso sollte Split-Tunneling unter Windows möglich sein. Viele Server und vor allem auch eine große Länderauswahl bringen Punkte. Für beliebte Länder prüfen wir die Streaming-Möglichkeiten, also den Abruf von Streams aus Deutschland. Umgekehrt testen wir auch, ob sich aus dem Ausland auf deutsche Mediatheken zugreifen lässt. VPNs sollten unserer Meinung nach möglichst viele parallele Verbindungen zulassen, Apps für Android und iOS bereitstellen sowie Windows, macOS und Linux unterstützen. Deren Qualität sowie die angebotenen Einstellungen nehmen wir ebenfalls unter die Lupe.
Die restlichen 25 Prozent der Gesamtnote entfallen auf das Thema Geschwindigkeit. Hier prüfen wir in 10 Durchläufen Download- und Upload-Speed sowie Latenzen. Dazu messen wir zu verschiedenen Tageszeiten die Geschwindigkeit bei der Verbindung zu unterschiedlichen VPN-Servern. Das Ziel ist klar: Je schneller ein VPN dabei ist, desto besser. Bei den Latenzen fordern wir dagegen möglichst geringe Werte. Außerdem schauen wir uns an, ob es Verzögerungen beim Aufbau bzw. Wechsel der VPN-Verbindungen in den Clients und Apps gibt.
Was leistet ein VPN?
Rund um VPN-Dienste halten sich einige Mythen hartnäckig. Etwa haben sie den Ruf, ihre Nutzer im Internet komplett anonym surfen zu lassen, die Sicherheit zu erhöhen oder gar die Internet-Verbindung zu beschleunigen. Doch alles was so weitergetragen wird, stimmt nicht.
Was richtig ist: Die Strecke von Ihrem PC oder Handy bis zum VPN-Anbieter wird per VPN-Protokoll zusätzlich verschlüsselt. Das ist zum Beispiel sehr praktisch, wenn Sie im Urlaub sind und einen offenen WLAN-Hotspot im Hotel nutzen. Sie können damit den eigenen Daten-Traffic vor fremden Blicken schützen, was für mehr Sicherheit sorgt und das Tracking erschwert.
Ebenso richtig ist, dass Sie sich über das VPN eine andere IP-Adresse holen. Sie legen die Adresse Ihres tatsächlichen Standorts beim Besuch von Webseiten also nicht mehr offen, was es erlaubt, sich zum Beispiel mit US-Adresse amerikanisches Netflix zu gönnen. Anonym sind Sie damit aber nicht, denn es gibt heute noch zig andere Merkmale, mit denen Sie im Netz getrackt werden können. Allein auf die IP-Adresse muss sich also kein Verfolger mehr verlassen. Insofern gilt: Vergessen Sie das mit der Anonymität.
Auch ist ein VPN kein Internet-Beschleuniger, sondern eine Bremse. Dafür verantwortlich sind mehrere Aspekte, etwa die Entfernung zu den Servern, deren Auslastung, das verwendete VPN-Protokoll oder mögliche Bandbreitenbeschränkungen der Anbieter.
Viele Dinge, die VPNs nachgesagt werden, sind also nicht wahr. Trotzdem haben VPN-Dienste noch ihre Berechtigung, schließlich machen Sie es ganz einfach möglich, IP-Adressen rund um die Welt anzunehmen, und auch in unsicheren Netzen können Sie sich auf einen zuverlässigen VPN-Dienst verlassen.
Das ist wichtig für ein sicheres VPN
Unser VPN-Test zeigt auch: Die Sicherheit steht und fällt mit dem verwendeten VPN-Protokoll. Viele Jahre war OpenVPN hier erste Wahl, doch mit WireGuard gibt es einen neuen Star: sicher, schlank und schnell. Momentan halten sich OpenVPN und WireGuard die Waage, einige Dienste bieten Support für beide Protokolle an, so soll es sein.
Ein gutes VPN sollte auch einen sogenannten Kill-Switch haben. Am besten ist es, wenn dieser voreingeschaltet ist. Bei manchen Anbietern müssen Sie aber auch selbst den Hebel umlegen. Nützlich ist das dann, wenn das VPN Probleme hat und die Verbindung verliert. Ein Kill-Switch unterbricht dann auch die Internet-Verbindung, um Ihre Daten zu schützen.
Die Anbieter fahren zahlreiche Extras auf, etwa mit Onion-Over-VPN die Möglichkeit, sich erst eine neue IP-Adresse zu holen und diese dann an Tor-Eingangspunkten zu verwenden. Über Multi-Hop bzw. Double VPN lässt sich eine Verbindung über zwei VPN-Server herstellen. Ganz wichtig ist, dass die Dienste im VPN-Test den Leak-Check bestehen: Kein Dienst darf IP-Adressen, DNS-Details oder WebRTC-Dateien aus Versehen durchsickern lassen.
Datenschutzansprüche an VPN-Dienste
Das Thema VPN-Datenschutz ist ein Dauerbrenner. Wir haben als Zugangsvoraussetzungen für diesen Test festgelegt, dass die VPN-Dienste eine No-Log-Richtlinie anbieten müssen, sprich: Sie zeichnen nichts auf. Doch die Interpretationen, was "nichts" genau bedeutet, gehen auseinander.
Wichtig ist aber vor allem: Keiner der VPN-Dienste im Test speichert die IP-Adressen der Nutzer-Anschlüsse oder die mit dem VPN besuchten Webseiten. Als kleines Extra im Test haben alle Kandidaten Sicherheit und Datenschutz von einem Dritten prüfen lassen. Diese Audits sind wichtig, denn sonst könnten die Anbieter alles Mögliche in die Datenschutzerklärung schreiben.
VPN für Streaming
VPNs sind vor allem auch für Nutzer interessant, die für Streaming Ländergrenzen überwinden wollen. Wir prüfen nicht nur, wie man aus Deutschland auf ausländische Dienste zugreifen kann, sondern auch, wie es im Auslandsurlaub mit dem Zugriff auf die deutschen Angebote bestellt ist.
Dabei geht es darum, Netflix, Prime Video und BBC-Inhalte aus dem Ausland zu empfangen und auf die Mediatheken deutscher TV-Sender zuzugreifen. Auch wie gut Filesharing funktioniert, testen wir.
Die Größe der VPN-Netzwerke ist nicht alles entscheidend, aber auch nicht unwichtig. Je mehr Server bereitstehen und je mehr Länder unterstützt werden, desto mehr Möglichkeiten haben Nutzer. Das ist vor allem dann wichtig, wenn Netflix & Co. dazu übergehen, die IP-Adressen der VPN-Server zu sperren.
Wie funktioniert ein Virtual Private Network?
In der Grafik zeigen wir Ihnen die beiden Szenarien: einmal Surfen ohne sowie mit VPN. Auf Ihren Geräten ist natürlich ein VPN-Client erforderlich, der die Verschlüsselung anstößt. Dabei wird nur die Verbindung zwischen Ihren Geräten und dem VPN-Server verschlüsselt. Am besten stellen Sie sich die Verbindung wie einen verschlüsselten Tunnel vor, der Fremden keine Blicke gestattet. Statt Ihre eigene IP-Adresse sehen die Internet- Provider nur die IP-Adresse des verbundenen VPN-Servers.
Macht Sie ein VPN im Internet aber wirklich unsichtbar? Auch wenn es viele VPN-Dienste gibt, die das behaupten, stimmt es einfach nicht. Mit einer VPN-Verbindung erhalten Sie nur eine neue IP-Adresse. Loggen Sie sich auf einem Server in den USA ein, übermitteln Sie beim Surfen diese IP-Adresse. Das ist eine Voraussetzung, um US-Netflix zu schauen, macht Sie aber längst nicht unsichtbar. Anonym ist das deshalb nicht, weil es heute ausgefeilte Tracking-Techniken gibt, mit denen sich Nutzer verfolgen lassen. Die IP-Adresse ist nur ein Merkmal von vielen. Wenn Sie möglichst wenige Spuren im Netz hinterlassen wollen, empfehlen wir den Einsatz des Tor-Browsers.
Technische Einschränkungen: Alle VPN-Dienste bremsen
Ein VPN kann selbst eine schnelle DSL-Leitung zum Bummelzug machen. Deshalb haben wir mit diversen Benchmarks versucht, ein realistisches Leistungsbild der Anbieter zu bekommen: Zehn unterschiedliche Benchmarks zu verschiedenen Tageszeiten und mit unterschiedlichen Länderverbindungen zeigen, dass die Verschlüsselung und die Umwege über VPN-Server bremsen.
Der maximale Download-Speed unserer Testleitung ohne VPN beträgt 1 GBit/s. Komplett ausreizen lässt sich das von keinem VPN-Dienst, alle bremsen. Anders sieht es beim Upload aus. Hier setzt unsere Leitung die Grenze bei 50 MBit/s und einige Dienste schaffen das auch. Netter Nebeneffekt: Wenn Sie im Homeoffice sitzen und viele Dateien hochladen, bremst Sie ein VPN dabei nicht.
Was ein VPN jedoch meist wieder stärker verzögert, ist die Reaktionszeit. Gamer kriegen ohne VPN die schnellste Verbindung hin.
Was unterscheidet das Firmen-VPN von privaten VPN-Diensten?
Viele Menschen haben in den letzten Monaten eine Menge Zeit im Homeoffice verbracht und dort auch häufig ein VPN eingesetzt. Doch das vom Arbeitgeber bereitgestellte VPN unterscheidet sich stark von den getesteten VPN-Diensten. Zwar ist die Technik ähnlich, doch bei den Firmen-VPNs wählen Sie sich über einen Unternehmens-Server ins Web ein. Dadurch ist ein sicherer Zugriff auf die Systeme in der Firma gewährleistet, ob Sie nun auf Dienstreise sind oder im Homeoffice sitzen.
Die von uns getesteten VPN-Dienste sind eher für den privaten Gebrauch vorgesehen, um die Sicherheit etwa an den Hotspots im Café oder im Restaurant zu erhöhen. Sie sind für Streaming-Angebote oder andere Inhalte ideal, die man mit deutscher IP-Adresse nicht erreichen kann.
Ihr Arbeitgeber wertet unter Umständen den VPN-Traffic aus, sodass sämtliche Aktivitäten für ihn klar zu sehen sind. Trotz der Namensgleichheit verfolgen VPNs für Unternehmen und die von uns untersuchten Dienste ganz unterschiedliche Ziele.
Gibt es alternative Software für die VPN-Dienste?
Standardmäßig ist die angebotene Software der VPN-Dienste erste Wahl. Windows, macOS sowie Android und iOS unterstützen alle getesteten Anbieter. Einen Linux-Support gewähren zumindest die meisten Dienste. Aber Alternativen zu Programmen und Apps der Anbieter stehen ebenfalls bereit.
Viele VPN-Dienste unterstützen das Protokoll OpenVPN, auch WireGuard mausert sich Schritt für Schritt zu einer Art Standardprotokoll. User können dann mit den gleichnamigen Clients arbeiten und die Zugangsdaten des VPN-Providers dort eintragen. Das ist durchaus sinnvoll, wenn man häufiger den VPN-Anbieter wechseln möchte, aber nicht jedes Mal die Software.
Gibt es kostenlose VPN-Dienste?
Es gibt auch kostenlose VPN-Dienste, doch Sie sollten bei Gratis-Diensten sehr vorsichtig sein. Zunächst einmal ist es immer wichtig, die Geschäftsmodelle der Anbieter zu verstehen. Schließlich kostet der Unterhalt eines VPNs Geld, und der Betreiber muss das irgendwie finanzieren. Die Nachfrage nach kostenlosen VPNs ruft deshalb oft dubiose Anbieter auf den Plan, die Ihre Daten nicht schützen, sondern sammeln und an Dritte weiterverkaufen. Andere kostenlose VPN-Dienste überschütten Sie mit Werbung oder schränken den nutzbaren Traffic oder die Geschwindigkeit stark ein.
Manchmal ist ein angepriesenes VPN gar kein echtes VPN. Nutzer des Opera-Browsers erhalten etwa ein eingebautes "Surf-VPN", das nur den Traffic des Browsers umfasst. Alle anderen Daten wandern unverschlüsselt über die Leitung. Unser Tipp: Holen Sie sich eines der getesteten Bezahl-VPNs, wenn Sie den Dienst häufiger nutzen wollen.
VPN-Dienste im Test
Proton VPN Plus
Surfshark VPN
NordVPN Standard
Mullvad VPN
Gesamtnote
1,5
Sehr gut
Preiseinschätzung
Günstig (2,4)
- Sicherheit (1,1)
- Geschwindigkeit (1,0)
- Bedienung & Ausstattung (3,3)
Beliebter Shop:
29,00 €
(Amazon Marktplatz | Verkäufer: Mullvad VPN)
Günstiger Shop:
29,00 €
(Amazon Marktplatz | Verkäufer: Mullvad VPN)
Zum Preisvergleich
ExpressVPN
HMA Pro VPN
Atlas VPN Premium
Mozilla VPN
CyberGhost VPN
PureVPN Standard
Zur kompletten Bestenliste
Häufige Fragen und Antworten
Was ist ein VPN und was bringt es?
VPN steht für Virtual Private Network und Sie können mit einem der getesteten Dienste im Grunde zwei Dinge erreichen: Sie surfen sicherer, weil die Strecke zwischen Ihnen und dem VPN-Server verschlüsselt wird, und Sie können Geoblockaden überwinden, weil Sie sich mit IP-Adressen aus anderen Ländern maskieren können. Der erste Einsatzbereich ist wichtig, wenn Sie beispielsweise viel unterwegs an Hotspots eingeloggt sind, ein VPN lässt Sie dann sicherer surfen. Der zweite Einsatzbereich ist zum Beispiel zum Streamen von Inhalten aus anderen Ländern praktisch, wenn die Anbieter das für deutsche Nutzer eigentlich untersagen.
Ist ein VPN kostenlos?
Nein, die von uns getesteten VPN-Dienste sind nicht kostenlos, schließlich müssen die Anbieter eine weltweite Server-Infrastruktur am Start haben, dazu kommen Kosten für die Software-Entwicklung, für Qualitätssicherung und Support. VPN-Dienste werden klassischerweise als Abo angeboten, die Jahrespreise der getesteten Dienste liegen zwischen 30 und 100 Euro. Sie können sich aber auch ein VPN selbst aufbauen, dann fallen zumindest keine Abogebühren an. Möglich ist das zum Beispiel via Fritzbox, über ein NAS oder per Eigenbau mit einem Raspberry Pi. Wer nicht basteln möchte, kann bei einigen Diensten kostenlos reinschnuppern. Die komplett kostenlosen VPN-Angebote sind eigentlich alle irgendwie abgespeckt. Bei Proton-VPN kriegen Sie weniger Server und die Geschwindigkeit wird gedrosselt.
Wie benutzte ich einen VPN-Dienst?
Das ist nicht schwer, Sie installieren sich einen Client für Windows oder Mac beziehungsweise holen sich die App für Android oder iOS. Alle getesteten VPN-Dienste unterstützen die gängigen Systeme. Bei der Einrichtung legen Sie ein Nutzerkonto an, mit dem Sie sich in der Software anmelden. Danach läuft es meist automatisch, die Tools schlagen Server vor und verbinden sich oft schon automatisch. Bei manchen Angeboten muss man aber noch selbst auf einen Aktivierungs-Button klicken oder tippen. Nach wenigen Sekunden ist die VPN-Verbindung aufgebaut.
Wie wichtig ist ein VPN?
Nicht jeder braucht ein VPN. Ein wichtiger Anwendungsfall ist die Nutzung von unsicheren Netzen. Das kann im Urlaub ein Hotspot im Hotel sein oder das WLAN in einem Café. Dort haben Sie keine Ahnung, wer den Datenverkehr mitlesen kann. Ein VPN schützt Ihre Daten über eine verschlüsselte Verbindung. Ein zweiter wichtiger Anwendungsfall ist Streaming: Wenn Sie beispielsweise Serien von Netflix aus den USA streamen wollen, klappt das nicht ohne US-IP-Adresse. Die kriegen Sie vom VPN-Anbieter.
Macht mich ein VPN im Internet unsichtbar?
Nein, VPNs verbergen nur Ihre echte IP-Adresse. Heute gibt es aber sehr ausgefeilte Methoden, um Nutzer anhand von Browser, Erweiterungen, Hardware und anderen Merkmalen zu identifizieren. Die gewechselte IP-Adresse macht Sie also nicht unsichtbar im Netz, auch wenn der ein oder andere Anbieter noch mit 100 Prozent Anonymität wirbt.
Über den Autor
Als Technik-Experte interessiert sich Jörg Geiger für Software, Hardware und Dienste. Ausprobiert wird so gut wie alles, nebenbei gießt er aber viele Themen auch in echte Tests.
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