Apple Watch Ultra im Bergsteiger-Test (2024)

Zusammenfassung

Pro

  • Lange Akkulaufzeiten
  • Heller Bildschirm
  • Genaue GPS
  • Aktion-Taste

Kontra

  • Schnellladen bleibt unter Erwartungen
  • Für schmale Armgelenke etwas zu klobig
  • Hoher Preis

Fazit

Die Apple Watch Ultra ist ein Spagat zwischen einer Outdoor-Uhr wie Garmin Fenix und einer normalen Smartwatch wie Apple Watch 8. Der Kompromiss wäre perfekt, wenn Apple seiner teuren Uhr noch die Schnelllade-Funktion wie bei Series 7 (80 Prozent in 45 Minuten) spendiert hätte.

Preis beim Test

$799

Aktuell bester Preis: Apple Watch Ultra

Produkt

Preis

Preisvergleich von Backmarket

Akkulaufzeit mit GPS

Das Hauptargument für die Apple Watch Ultra ist ihr großer Akku und sensationelle Akkulaufzeiten. Apple verspricht bis zu 36 Stunden Betrieb mit einer Ladung verbunden mit einem iPhone. Wir sind im Praxis-Test bei der normalen Nutzung der Watch locker auf 40 Stunden gekommen. An einem Wanderwochenende haben wir die Apple Watch Ultra am Abend darauf auf 95 Prozent geladen, am Wandertag hatten wir auf der Uhr über knapp sieben Stunden das Tracking auf der Uhr laufen lassen, dazu haben wir immer wieder die Karten überprüft. Zu Hause sind wir mit knapp 39 Prozent Ladung angekommen, die Uhr fiel erst am nächsten Tag gegen Abend auf unter 10 Prozent, um knapp 18:30 mussten wir sie wieder aufladen. Somit kamen wir knapp auf 42 Stunden Batterienutzung. Mit solchen Akkulaufzeiten steht die Apple Watch Ultra ein Wanderwochenende locker durch, ohne auf der Hütte an die Steckdose zu müssen.

Apple Watch Ultra im Bergsteiger-Test (2)
Apple Watch Ultra im Bergsteiger-Test (3)

Halyna Kubiv

Apple Watch Ultra im Bergsteiger-Test (4)

Halyna Kubiv

Halyna Kubiv

Bei sehr guten Laufzeiten müssen die Nutzer und Nutzerinnen der Apple Watch Ultra auch eine bittere Pille schlucken: Die Smartwatch unterstützt kein Schnellladen, was den Komfort bei der Alltagsnutzung schmälert. Bei der Apple Watch 7 (und 8) entsteht schnell der Eindruck, die Smartwatch ist rund um die Uhr da, wenn man sich angewöhnt, sie beim Duschen auf die Ladescheibe zu legen. Durch die schnelle Aufladbarkeit reichen selbst zehn bis zwanzig Minuten, damit die Uhr mehrere Stunden danach funktioniert, ohne in den Stromsparmodus zu gehen. Bei der Apple Watch Ultra muss man sich dagegen gedulden. Bei einer Stichprobe war sie erst nach knapp zwei Stunden vollständig geladen. Das ist eindeutig ein Minuspunkt für die teure Uhr.

Update: In seinem Support-Dokument weist Apple der Apple Watch Ultra die Schnellladefunktion auf, die ist wegen der größeren Batterie mit einer Stunde für 80 Prozent Ladung definiert. Zum Vergleich: Apple Watch Series 7 und 8 sind in 45 Minuten auf 80 Prozent aufgeladen. Allerdings kommen wir in drei Ladedurchgängen zu anderen Ergebnissen. Unsere Ultra lädt in einer Stunde im Schnitt auf 65 Prozent, auf 100 Prozent in zwei Stunden.

Ablesbarkeit des Displays

Apple hat der Apple Watch Ultra einen besonders hellen Bildschirm spendiert: 2000 Nits gegenüber den 1000 Nits bei Series 7 und 8. Bei hellen Zifferblättern ist die Lesbarkeit im Freien perfekt, was die doppelte Helligkeit beim Bildschirm bedeutet, kann man ebenfalls mit der Taschenlampe ausprobieren.

Apple Watch Ultra im Bergsteiger-Test (5)
Apple Watch Ultra im Bergsteiger-Test (6)

Halyna Kubiv

Apple Watch Ultra im Bergsteiger-Test (7)

Halyna Kubiv

Halyna Kubiv

Apple Watch Ultra im Bergsteiger-Test (8)
Apple Watch Ultra im Bergsteiger-Test (9)

Halyna Kubiv

Apple Watch Ultra im Bergsteiger-Test (10)

Halyna Kubiv

Halyna Kubiv

Für besonders schwierige Lichtbedingungen wie Extrem-Nebel oder -Regen gibt es beim Wegweiser-Zifferblatt eine Dunkelansicht mit roter Farbgebung, sie ist besonders gut im Dunklen sichtbar.

Was uns allerdings bei der Apple Watch Ultra negativ aufgefallen ist: Schmiert man sich mit Sonnencreme ein und bedient danach den Bildschirm, fallen Schlieren auf dem Display stark auf. Zwar gibt es sie auch auf einer Apple Watch Series 7, wahrscheinlich durch das abgerundete Display wirken sie nicht so störend wie auf dem flachen Zifferblatt der Apple Watch Ultra.

GPS-Empfang im Gebirge

Die Apple Watch Ultra hat keine eigenen Offline-Karten wie bei Garmin. Wir nutzen für die Navigation (auch auf dem iPhone) die Outdoor-Active-App, die seit Jahren auch eigene Watch-App anbietet. Ehrlich gesagt, hatten wir mit der App noch nie Probleme mit dem GPS-Empfang, sei es in den Bayerischen Alpen, irgendwo in Tirol, in der Serra de Tramuntana oder in den Karpaten. Auf unserer Probewanderung haben wir die Outdoor-Active-App sowohl auf der Apple Watch Ultra als auch auf dem iPhone (11 Pro) genutzt, um zu sehen, ob sich Unterschiede ergeben.

Bei einigen markanten Wegepunkten wie auf einer Brücke war die Anzeige auf der Uhr auf den Meter genau, wobei unser iPhone gezeigt hat, wir hätten den Fluss nicht über die Brücke, sondern etwas weiter unten überquert.

Apple Watch Ultra im Bergsteiger-Test (11)
Apple Watch Ultra im Bergsteiger-Test (12)

Halyna Kubiv

Apple Watch Ultra im Bergsteiger-Test (13)

Halyna Kubiv

Halyna Kubiv

Neue Größe

Die Apple Watch Ultra misst in der Höhe 49 Millimeter, ein Riesenunterschied zu unserer Apple Watch 7 41 mm. Durch die abstehenden Halter der Alpine-Loop-Armbands wirkt sie noch klobiger, wer sich für den Sport-Loop- oder ein normales Apple-Armband entscheidet, kann die Größe etwas reduzieren, weil die Armbänder direkt ans Gehäuse befestigt werden. Erstaunlich genug, aber die eckige Apple Watch Ultra wirkt mit ihren 49 mm genauso groß oder ein Tick kleiner als die runde Garmin Fenix 7 mit ihren 47 mm im Durchmesser. Wir vermuten, bei der Fenix 7 tragen zu dem Gesamteindruck noch die physischen Knöpfe bei, die an den beiden Seiten der Uhr abstehen. Selbst am schmalen Handgelenk stört uns die Apple Watch Ultra nicht sonderlich, wobei kleinere und rundere Apple-Watch-Modelle wie 7 oder 8 komfortabler zu tragen sind.

Bedienung mit der Aktion-Taste

Die neue Aktions-Taste (Action-Button) ist eine sinnvolle Erweiterung der Apple Watch, sie findet man blind auf der Uhr. Wir haben sie für Training konfiguriert, damit entfällt das langwierige Tippen auf dem Display: Einmal drücken startet das Training, als Voreinstellung wird letzte genutzte Trainingsart verwendet. Zusammen mit der Aktions-Taste spielt auch die Seiten-Taste eine größere Rolle: Gleichzeitig gedrückt haltet man das Training an oder fährt damit fort.

Ein besonderes Design-Merkmal der Apple Watch Ultra ist die vorstehende rechte Seite der Uhr. Der Hersteller argumentiert das mit der leichteren Bedienbarkeit in Handschuhen. Das mag für die Seitentaste stimmen, die Digitale Krone versteckt sich nun mal im Gehäuse der Uhr, unserem Gefühl nach ist sie schwerer zu bedienen und zu finden, weil sie nicht mehr so markant aus dem Gehäuse hervorsteht.

Das lange Drücke der Aktions-Taste blendet den Notfall-Bildschirm ein: Hier sind nun neben dem Notfall-Pass und Notruf nun Sirene und Kompass-Backtrack verfügbar.

Sirene

Apropos, die Sirene. Auf der Apple Watch Ultra kann man sie abspielen lassen, wenn man sich in einer Notlage irgendwo in der Wildnis befindet. Apple weist für die Funktion eine Hörbarkeit von 180 Metern auf. Wir haben dies im Olympiapark in München ausprobiert. Zwar sind wir in unserem Test nicht an die versprochene Grenze gelang, die Sirene im Park war in der Entfernung von knapp 120 bis 130 Metern hörbar. Allerdings war die Umgebung alles andere als still, wir vermuten, im Wald wird die Hörbarkeit noch größer. Die Sirene der Apple Watch Ultra ist eigentlich nicht so laut wie der Name vermuten lässt, der Ton und die Frequenz sind aber recht “ätzend”, sodass man sie kaum überhören kann.

Eine Notiz am Rande: Ein guter Wanderrucksack hat am Brustgurt eine kleine Trillerpfeife als Anhang, diese ist mindestens so laut wie die Sirene der Apple Watch Ultra und genau für die gleiche Situation –ein Notfall an einem abgelegenen Ort – gedacht.

Fazit

Die Apple Watch Ultra vereint das Beste aus zwei Welten: Lange Akkulaufzeiten, Outdoor-Funktionen wie Kompass, genaues GPS und einen helleren Bildschirm mit den Fitness- und Gesundheitsfunktionen einer normalen Apple Watch. Ganz an Garmin kann das Gerät nicht reichen, der Marktführer bietet noch längere Akkulaufzeiten und Offline-Karten. Die Apple Watch Ultra kann man dafür nicht nur in die Berge (oder auf einen Tauchgang) mitnehmen, sondern nach dem erlebten Abenteuer auch im Alltag nutzen. Neben der schnelleren Aufladung hat uns beim Wandern noch eine wichtige Komplikation auf der Uhr gefehlt: Eine zuverlässige Antwort auf die Frage “Wann sind wir endlich da?”

Apple Watch Ultra im Bergsteiger-Test (14)

Apple Watch Ultra im Bergsteiger-Test (2024)

References

Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Carlyn Walter

Last Updated:

Views: 6189

Rating: 5 / 5 (50 voted)

Reviews: 81% of readers found this page helpful

Author information

Name: Carlyn Walter

Birthday: 1996-01-03

Address: Suite 452 40815 Denyse Extensions, Sengermouth, OR 42374

Phone: +8501809515404

Job: Manufacturing Technician

Hobby: Table tennis, Archery, Vacation, Metal detecting, Yo-yoing, Crocheting, Creative writing

Introduction: My name is Carlyn Walter, I am a lively, glamorous, healthy, clean, powerful, calm, combative person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.