Ambrosia: Nichts für Allergiker (2024)

Herkunft

Die Pflanzengattung Ambrosia ist eigentlich nicht bei uns in Mitteleuropa heimisch. Mit über 40 verschiedenen Arten sind die Korbblütler (Asteraceae) in den milderen Klimazonen Nordamerikas bis hin nach Nordmexiko zuhause. Dort werden die Pflanzen etwas abschätzig “Ragweed“ genannt. Bei uns tragen die Pflanzen den deutschen Namen “Traubenkraut“. Die Samen einiger Arten wurden durch Saatgut und Futtermittel hier eingeschleppt, sodass Ambrosien jetzt als Neophyten in der Natur wachsen und sich zum Teil auch invasiv ausbreiten. Man findet sie vorwiegend an Wegrändern, auf Ruderalflächen wie Schuttplätzen, an Bahndämmen und auch auf Äckern.

Leider sind vor allem die Pollen der Beifußblättrigen Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) hochallergen und können bei empfindlichen Menschen Heuschnupfen und Asthma auslösen. Viele Allergiker kennen die Pflanze noch gar nicht und wundern sich, wenn nach der Gräserblüte im Spätsommer ihre Beschwerden nicht aufhören. Daher sollte man Freunde und Nachbarn über die Gefahren der Pflanze aufklären, wenn man auf sie stößt. Ambrosien sind auch in der Landwirtschaft und von Naturschützern nicht gern gesehen, da sie sowohl Nutz- als auch viele heimische Wildpflanzen durch ihren invasiven Wuchs verdrängen.

Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts kamen die ersten Samen nach Deutschland, wohl zusammen mit Getreidesamen oder anderem Saatgut. Zuerst fiel dies nicht weiter auf, da die Samen unsere Winter nicht überstanden. Aber seit gut 20 Jahren verbreitet sich vor allem die Beifußblättrige Ambrosie enorm. Das liegt wohl an den milderen Wintern und einer genetischen Anpassung der Pflanze. Dazu gelangten eine Zeit lang Ambrosia-Samen auch über verunreinigtes Vogelfutter in die Gärten und konnten sich so schnell vielerorts ansiedeln und ausbreiten.

Wie sieht Ambrosia aus?

Ambrosia-Pflanzen können je nach Art ein- oder mehrjährig sein. Sie wachsen aufrecht mit locker verzweigten Trieben, die behaart sind. Die Wuchshöhe variiert in blühendem Zustand je nach Art etwa zwischen einem und zwei Metern.

Das Laub der Pflanzen kann gelappt oder gefiedert sein sowie gestielt oder ungestielt. Blattoberseiten und Blattunterseiten sind grün. Das unterscheidet sie vom verwandten Beifuß: Dieser hat graufilzige Blattunterseiten.

Die Pflanzen sind einhäusig getrenntgeschlechtlich, das heißt, männliche und weibliche Blüten befinden sich an einer Pflanze, aber in getrennten Blütenständen. Die Korbblütenstände der Ambrosien enthalten nur Zungenblüten, die unscheinbar gelbgrün gefärbt sind. Die männlichen Korbblütenstände sitzen in Trauben und nach unten nickend an den Enden der Blütentriebe. Die noch zierlicheren weiblichen Korbblüten finden sich in Knäueln unterhalb der männlichen Blütenstände in den Blattachseln. Sie werden vor allem durch den Wind bestäubt, können sich aber auch selbst bestäuben. Die Blütezeit reicht von August bis in den Oktober.

Die Früchte der Ambrosia sind dunkle und sehr kleine, einsamige Nussfrüchte, bei Korbblütlern als Achänen bezeichnet. Bei der Reife bleiben die Früchte von Hüllblättern umgeben, die mit Widerhaken besetzt sind. Dadurch verbreiten sich die Fruchtstände meistens durch Klettausbreitung.

Standort und Boden

Ambrosien wachsen gern an offenen, sonnigen Standorten mit nährstoffreichem Boden.

Verwendung

Wo die Pflanze im Garten auftritt, sollte man sie möglichst bald roden und auf keinen Fall zur Blüte kommen lassen. Bei bereits blühenden Exemplaren sicherheitshalber mit Handschuhen und Mundschutz arbeiten und diese in der Restmülltonne entsorgen. Es gibt keinen Grund, sie wachsen und sich vermehren zu lassen.

Wichtige Arten und Sorten

Beifußblättriges Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia) ist einjährig und wird blühend etwa 150 bis 180 Zentimeter hoch. Seine Pollen sind sehr stark allergen und das Berühren der Blütenstände kann zu Hautirritationen führen.

Dreiblättriges Traubenkraut (Ambrosia trifida) ist ebenfalls einjährig, wird bis zu zwei Meter groß und hat drei- bis fünflappige Blätter.

Das Ausdauernde Traubenkraut (Ambrosia psilostachya) wächst mehrjährig. Die Pflanze wird nicht ganz so groß wie die Vorgenannten und erreicht meist eine Höhe von etwa einem Meter. Die Pflanze hat einfach gefiedertes Laub. Bei einigen nordamerikanischen Indianerstämmen wurde diese Ambrosie als Heilpflanze genutzt.

Wie vermehrt sich Ambrosia?

Ambrosien vermehren sich fast ausschließlich durch ihr Saatgut. Dieses wird in großen Mengen gebildet und keimt sehr leicht, wenn es ausreichend warm und feucht ist.

Im Podcast: Gartengestaltung trotz Pollenallergie

Für Menschen mit einer Pollenallergie kann Ambrosia besonders gefährlich sein. In der neuesten Episode von “Grünstadtmenschen – der Gartenpodcast” mit Gastgeberin Karina Dinser-Nennstiel widmen wir uns der unschönen Seite der Pflanzenblüte: dem Heuschnupfen. Was kann man tun, wenn man unter einer Pollenallergie leidet — und kann man trotzdem einen schönen Garten haben? Karina verrät einige hilfreiche Tipps rund um allergenarme Pflanzen und wie man die Allergieauslöser in Schach hält. Jetzt reinhören!

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